Georgien ist ein souveräner Staat an einem der faszinierendsten Schnittpunkte der Welt, wo Osteuropa auf Westasien trifft und Jahrhunderte Geschichte wie das erste Morgenlicht in die Täler des Kaukasus hinabfließen. Trotz seiner einzigartigen Lage ist Georgien kulturell und emotional eng mit Europa verbunden, geprägt von alten Traditionen und einer Gastfreundschaft, die Reisende seit Jahrtausenden willkommen heißt. Laut Volkszählung von 2025 leben in dem Land 3.806.299 Menschen auf einer Fläche von 69.700 km², die von Bergen, Weintälern, Schwarzmeerküste und Hochebenen geprägt ist. Die Hauptstadt Tiflis erhebt sich mit ihren warmen Balkonen, Kuppeln, Flussläufen und Kopfsteinpflasterstraßen, während die georgische Sprache, eine der ältesten der Welt, wie ein von den Bergen geformtes Lied durch die Stadt fließt.
Georgiens Geografie ist ein Meisterwerk, geformt von Höhe und Meer. Der Große Kaukasus, Heimat des majestätischen, 5021 Meter hohen Berges Schchara, bildet die nördliche Grenze und schützt das Land vor rauen Nordwinden. Die Landschaft erstreckt sich von den alpinen Gebirgskämmen Swanetiens und Chewsuretiens bis zur feuchten, subtropischen Schwarzmeerküste, wo Palmen im regennassen Wind wiegen. Von Gletschern, Erosion und alten Flüssen geformte Täler und Hänge prägen eine Landschaft, in der jede Region ihren eigenen geologischen Rhythmus hat.
Das Klima des Landes gleicht einer Geschichte mit zwei Kapiteln: Im Westen herrscht ein feuchtes, subtropisches Klima mit hohen Niederschlägen und immergrüner Vegetation, während der Osten mediterran geprägt ist – warm und trocken, ideal für Weinberge und fruchtbare Ebenen. Die Wintertemperaturen liegen im Durchschnitt bei etwa 5 °C, die Sommer erreichen bis zu 24 °C, wobei die georgischen Hochgebirge selbst im Juli noch eisige Gebiete sind.
Die georgische Währung, der Lari, spiegelt das moderne Kapitel der Landesgeschichte wider. Er ist in 100 Tetri unterteilt und existiert als Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Tetri sowie zu 1 und 2 Lari. Außerdem gibt es Banknoten von 5 bis 200 Lari. Die Nationalbank gibt regelmäßig Sammlermünzen heraus – kleine Kunstwerke, die das georgische Erbe würdigen.
Wirtschaftlich verbindet Georgien Industrie und Tradition. Die Metallurgie ist nach wie vor ein wichtiger Exportzweig, ergänzt durch Kohlebergbau, Chemie, Maschinenbau und einen starken Lebensmittelsektor, der Tee, Wein, Mineralwasser, Haselnüsse, Tabak und Konserven produziert. Die Leichtindustrie mit Seide, Wolle, Baumwolle, Schuhen und Strickwaren bildet einen weiteren wichtigen Wirtschaftszweig.
Die Landwirtschaft bildet jedoch das stille Herzstück der Nation. Die meisten Höfe sind Familienbetriebe, kleine Parzellen, die über Generationen vererbt werden. Weinreben, Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Sonnenblumen prägen die Felder, während die Viehzucht die Milch-, Woll- und Fleischproduktion sichert.
Georgien zählt zu den ältesten Weinbaukulturen der Welt. Seit Jahrtausenden gedeihen die Reben in den fruchtbaren Tälern, und die traditionelle Qvevri-Methode, bei der der Wein in großen, unter der Erde vergrabenen Tongefäßen gärt, wurde so ikonisch, dass die UNESCO sie 2013 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufnahm. Wein ist hier mehr als nur ein Getränk; er ist Erinnerung, Identität und Ritual, tief verwurzelt in der Seele der Nation.
Die georgische Kultur ist geprägt vom uralten polyphonen Gesang, einer Vokaltradition mit dreistimmigen Harmonien, kühnen Dissonanzen und eindringlich schönen Strukturen. Die UNESCO erkannte die georgische Polyphonie 2001 als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit an. Es sind nicht bloß Melodien – sie sind Echos der Berge, Rufe der Hirten und jahrhundertealte Geschichten, die der Wind herbeiträgt.
Georgiens Küche spiegelt diese tiefe Verbundenheit zwischen Land und Geschichte wider. Chinkali, aus dem östlichen Hochland, trägt die Seele der Berge in sich, während Chatschapuri mit seinem warmen, goldenen Geschmack aus den kulinarischen Traditionen Imeretiens, Samegrelos und Adschariens stammt. Kräuter, Walnüsse, Granatäpfel, frisches Grün, gereifter Käse und aromatische Gewürze formen eine kulinarische Sprache, die gleichermaßen uralt und innovativ ist und sich von Region zu Region im ganzen Land weiterentwickelt.
Für Magelline ist Georgien nicht einfach nur ein Land; es ist ein Erlebnis. Ein Ort, an dem die Berge wie uralte Wächter atmen und das Schwarze Meer Geschichten in den feuchten Wind flüstert. Wo Qvevri-Wein mit goldener Erinnerung unter der Erde glänzt und wo vielstimmige Stimmen wie ein lebendiges Denkmal der Zeit erklingen. Es ist ein Land, in dem Gastfreundschaft selbstverständlich ist, in dem jedes Tal ein Echo der Geschichte birgt und in dem sich jede Reise von den nebelverhangenen Türmen Swanetiens zu den sonnenbeschienenen Küsten Adschariens wie eine Legende anfühlt, die sich unter den Füßen des Reisenden entfaltet. Georgien sieht man nicht nur, Georgien fühlt man.

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